kububabu

Geschichte

Die Entstehung beider Wagenburgen war für die damalig zugehörigen Personen harte Arbeit.
Wie anderorts in Deutschland gab es Vorurteile und ängstliche Abwehrhaltung der Bürgerschaft gegenüber Projekten dieser Art und der bunten Truppe der Wagenbewohner*innen.

Im Herbst 1990 standen die Areale der Hindenburgkaserne der französischen Garnison leer. Da die Stadtverwaltung dort ein neuartiges Modell von Leben und Wohnen innerhalb eines Stadtviertels plante, und sie teilweise unkonventionellen Wohnformen gegenüber offenstand, bot sich für die Bewohner*innen der zukünftigen Wagenburg Kuntabunt nach einigen Verhandlungen mit der Stadt die Chance, in die Viertel Planung mit aufgenommen zu werden.

Ihnen wurde anschließend am Eingang des Wankheimer Täles ein Areal zugewiesen.

Die Bewohner*innen der zukünftigen Wagenburg Bambule hatten mit mehr Widerstand von Seiten der Stadtverwaltung zu kämpfen.
Diese wollte sich auf keine zweite Wagenburg einlassen und ging nicht auf Verhandlungsbemühungen ein.
Daraufhin besetzte Bambule im Sommer 1992 einen Platz auf dem Gelände der ehemaligen Hindenburgkaserne. Kurze Zeit später waren sie bedroht von Räumung und Beschlagnahme. Die Gruppe zog weiter durch viele Orte im Landkreis auf der Suche nach einem dauerhaften Platz.
Als sie nicht fündig wurden, kehrten sie zurück auf das Gelände der ehemaligen Hindenburgkaserne. Dort bekamen sie die Genehmigung, ihre Wägen über den Winter in eine leerstehende Halle abzustellen, allerdings mit der Auflage, nicht darin zu wohnen. Die Bewohner*innen hielten sich nicht daran. Als das aufflog wurden alle Wägen beschlagnahmt.
Die nunmehr Wohnungslosen zogen widerständig im eiskalten Februar 1993 mit Schlafsäcken bewaffnet unter die Arkaden des Rathauses und campierten dort.
Eine Solidaritätswelle aus der Bürgerschaft sorgte dafür, dass die lang ersehnten Verhandlungen zwischen der Stadtverwaltung und der Wagenburg Bambule aufgenommen wurden.
Die Gemeinschaft wurde in die Viertelplanung miteinbezogen und durfte zurück auf das Hindenburgareal.
Bis sie ihren Platz angrenzend an die Wagenburg Kuntabunt beziehen konnten, verging allerdings noch einige Zeit.
Im Herbst 1994 war es dann soweit.
Die Stadt Tübingen war um zwei Wagenburgen reicher.

Die beiden Wagenburgen Kuntabunt und Bambule hatten im Vergleich zu vielen anderen Wagenburgen innerhalb der Bundesrepublik Deutschland großes Glück.
In der Stadtverwaltung Tübingens und auch innerhalb des Gemeinderats gab es Menschen, die alternativen Wohnformen offen gegenüberstanden.

Bambule und Kuntabunt gehören mittlerweile zum Stadtbild Tübingens.